Karate-Club Seelze e.V.

Kampfkunst seit 1974

Sanchin

Kanbun Uechi sagte: "Alles ist Sanchin". Damit meinte er, dass sich in der Sanchin Kata alle Elemente des Karate wiederfinden lassen - Gesundheit, Kampf, Meditation und Atmung.
"Sanchin" bedeutet wörtlich übersetzt "3 Kriege", "3 Konflikte" , "3 Schritte", "3 Kämpfe", oder "3 Phasen". Eine weitere Bedeutung, die oft genannt wird ist "drei mal spannen"
Angestrebt wird die Kräftigung der Muskulatur, die Stärkung der Konzentration, die Entwicklung eines im Boden verankerten Standes und die korrekte Atmung. Ihre Übung fördert auch die Entwicklung der inneren Kraft (Ki), der besonders in den Shorei Stilen große Bedeutung beigemessen wird. Bedeutung:
"Sanchin" bedeutet wörtlich übersetzt "3 Kriege", "3 Konflikte" , "3 Schritte", "3 Kämpfe", oder "3 Phasen". Eine weitere Bedeutung, die oft genannt wird ist "drei mal spannen" (San=drei, Chin=spannen)
Das erste Kanji ist "San" und bedeutet die Zahl drei. Das zweite Kanji, "Chin" und bedeutet kämpfen, Schlacht oder Konflikt. Die chinesischen Kanji für Sanchin (Sam ehien, Samchiem, Sam ehm, Sanchian, Sanshin) lassen sich auf konfuzianische Schriften 350 v. Chr. zurückdatieren. Im Buddismus bedeuten diese Kanji drei Kriegsgötter: Marishiten, Daikokuten und Konnyamonten.

Im Ursprungsland China wird die Kata als Sanzhan oder Saam chien, in Fujian als Sanchen bezeichnet. Die Kata stammt aus dem Baihequan und wird in Fujian in vielen Stilen geübt: z.B: im Wuzu quan.
Higashionna Kanryo lernte eine Form der Sanchin in Kumemura von einen chinesischen Experten. Dies geschah, bevor Higashionna nach China reiste. Cheung Siu-shu ein Schüler von Fang Jiniang, der Begründerin des Bai he quan entwickelte wahrscheinlich diese Variante. Es sind über 40 Varianten der Sanchin bekannt, so auch in der Boxkunst des Büffels (Niu quan), ein Stil im Süden Chinas, der eine elegante Sanchin zeigt. Aber auch bei seinen Reisen nach China kam er mit Varianten der Sanchin in Berührung.

Higashionna wird dort auch der Happoren begegnet sein. Im Wing chun werden Übungen praktiziert die man "Siu-nim-tao" (Die Form der kleinen Idee) und "Bil-jee" (Die Finger, die aufbrechen) nennt. Bewegungen aus diesen Formen ähneln bestimmten Sequenzen aus der alten Sanchin, sie sich auch durch eine sanfte und fließende Atmung auszeichnete. Auch Miyagi Chojun kannte die Happoren, die maßgeblich die Sanchin beeinflußt hat, doch er nahm sie nicht in sein Übungsprogramm auf. Miyagi Chojun übernahm Higashionnas Sanchin ins Goju ryu, jedoch mit einer viel stärkeren Körperspannung und einer intensiveren Atmung (Ibuki). Sie lehrt den Go-Aspekt des Goju ryu, für den Ju-Aspekt schuf Miyagi die Tensho.

Kanryo Higashionna führte die Kata ursprünglich mit offenen Händen aus, so wie sie im Uechi-Ryu noch heute ausgeführt wird. Miyagi Chojun veränderte die Kata zu einer Kata mit geschlossener Hand, wohingegen in Kyoda Juhatsu`s, Toon-Ryu, sie noch immer in ihrer ursprünglichen Form mit offenen Händen ausgeführt wird.

Je nach Übersetzung des Namens ergeben sich auch verschiedene Erklärungsansätze:

3 Phasen:
Dies ist ein Hinweis darauf, dass ihre Übung drei essentielle Punkte entwickeln soll:
Geist, Körper und Technik
innere Organe, Blutzirkulation und Nervensystem
drei Arten von Kraft
a) Tento - Denken und Bewusstsein
b) Hara - Lebensenergie und Atmung und Tanden
c) Tanden - Körperkraft und Stärke
Angestrebt wird die Kräftigung der Muskulatur, die Stärkung der Konzentration, die Entwicklung eines im Boden verankerten Standes und die korrekte Atmung. Ihre Übung fördert auch die Entwicklung der inneren Kraft (Ki), der besonders in den Shorei Stilen große Bedeutung beigemessen wird.

3 Schlachten:
Goju-Ryu Übende übersetzen Sanchin mit "drei Schlachten" - die Schlacht der Seele, des Körpers und des Geistes zu einer Einheit zu kommen. Wir streben nach der Vereinigung der Seele, des Körpers und des Geistes durch hartes Training.

3 Konflikte:
Der erste Konflikt bedeutet einen starken, gesunden Körper zu entwickeln, welcher nötig ist, um während des Erlernens des Karate im Training nicht unterzugehen. Der zweite Konflikt bedeutet die Erlernten Bewegungen in Erinnerung zu behalten und sie automatisch auszuführen, ohne jedoch dabei seine Umgebung zu vergessen. Der dritte Konflikt besteht darin einen Status der Einheit zwischen Seele, Körper und Geist zu erlangen. Wenn dieser Status erreicht ist, erlangt der Ausübende ein ständiges Bewußtsein über sein inneres Selbst.

Sanchin läßt sich auch in fünf Faktoren aufteilen:

  • Erlernen der korrekten Stellung und der korrekten körperlichen Form für die Basisbewegungen.
  • Entwicklung eines harten Körpers, der in der Lage ist Angriffe zu überstehen. Im chinesischen nennt man dies auch "das Eisenhemd".
  • Entwicklung der richtigen Atmung als lebendiges Verbindungsglied zwischen physischen und mentalen Prinzipien dieser Kata. Physisch verhilft die Atmung muskuläre Spannung aufzubauen. Mental gesehen erlaubt die Atmung den Blick nach Innen um den Geist zu kontrollieren.
  • Der Gebrauch der Augen bzw. des Blicks. Die Augen sind ein weiteres Bindeglied zwischen Körper und Geist. Körperlich gesehen ist der Sehsinn der Hauptwahrnehmungssinn des Menschen. Mental gesehen verhilft der Blick zu einer guten Konzentration.
  • Der letzte Faktor ist die Konzentration. Sie umfaßt die vorangegangenen vier Faktoren und geht ein Stück darüber hinaus.
Tatsuo Shimabukuru, der Gründer des Isshin-ryu, sagte: "Sanchin ist das Ergebnis und die Wurzel des Karate, denn Karate ohne Sanchin ist kein Karate. Sanchin dient der Gesundheit, und ohne gesunden Körper kann man kein Karate ausüben".
Kanbun Uechi sagte: "Alles ist Sanchin"; dies soll heißen: Sanchin ist Gesundheit, Kampf, Meditation und Atmung.
Eine Maxime vieler Dojo lautet: "Training beginnt und endet mit Sanchin". Die größte Erkenntniss dieser Kata ist jedoch: Jede Karatetechnik muß von einer korrekten Atmung begleitet werden.

Folgende Formen sind bekannt: unter den Begriff Jyu Soku: a. lange einatmen und schnell ausatmen, b. schnell einatmen und langsam ausatmen, c. lange einatmen und lange ausatmen, d. schnell einatmen und schnell ausatmen, unter den Begriff Tai Soku: a. einatmen und Atmen anhalten und b. ausatmen und Atem anhalten.

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