Karate-Club Seelze e.V.

Kampfkunst seit 1974

Suparinpei

Die Kata Suparinpei gehört zur Shorei Schule und ist die höchste Kata im Goju Ryu. Sie ist die einzige Kata in der ein Tritt im Sprung vorkommt.

In der Suparinpei werden vier technisch schwierige Kombinationen je vier mal wiederholt. Aufgrund dieser vierfachen Wiederholungen liegt die Vermutung nahe, dass die Kata Suparinpei aus der selben Schule stammt, wie die Kata Sanseiru und die Kata Shisoshin, in denen es ebenfalls diese vierfachen Wiederholungen gibt.

Allgemeines

Die Kata Suparinpei gehört zur Shorei Schule und ist die höchste Kata im Goju Ryu. Sie ist die einzige Kata in der ein Tritt im Sprung vorkommt.

In der Suparinpei werden vier technisch schwierige Kombinationen je vier mal wiederholt. Aufgrund dieser vierfachen Wiederholungen liegt die Vermutung nahe, dass die Kata Suparinpei aus der selben Schule stammt, wie die Kata Sanseiru und die Kata Shisoshin, in denen es ebenfalls diese vierfachen Wiederholungen gibt.

Sie enthält viele beidhändige Techniken (Morote-waza), die mit offenen Händen ausgeführt werden. Der simultane Gebrauch beider Hände für Kontertechniken, Doppelschläge, Würfe und Hebel zeigt das hohe Niveau dieser Kata und erlaubt fast endlose Kombinationen.

Sie ist eine Go ( Hart, Kraft ) Kata, lehrt den Gebrauch von Atemi Techniken und enthält die fünf Techniken des Kampfes mit der leeren Hand (Taijutsu – giji).

Diese fünf Techniken sind:
Atemi-Techniken
Gelenkhebel
Würfe
Haltegriffe
Immobilisationstechniken


Namensursprung:

Der chinesische Name der Suparinpei lautet: Yi bai ling ba (108)

Andere bekannteNamen der Kata sind:

  • Petshurin, Betchurin ( chin. bai bu lian, - Die 100 Schritte vereinen - ) Die Zahl 100 steht dabei für eine sehr große, fast unzählbare Menge, und das Wort Schritte meint Techniken.

  • Ibairinpa

  • Pichurin

  • So Pak Ling Pak

Suparinpei bedeutet 108. Die Zahl 108 findet man häufig im Buddhismus und in den Kampfkünsten.

Hier einige interessante Beispiele:

Nach buddhistischem Verständnis verfügt jeder Mensch über 108 Quellen des Unglücks, die er im Laufe seines Lebens zu überwinden hat. Um die bösen Geister zu vertreiben, läuten in buddhistischen Tempeln, pünktlich um 00.00 Uhr, zum Jahreswechsel die Glocken 108 mal.

108 = 3 x 36. Die Zahl – 36 - wird in der Kata Sanseru erklärt und die 3 steht für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Im Luohanquan ( Stil der Schüler Buddhas, japanische Bezeichnung Arhat – Boxen ), einem System aus dem Shaolin Kloster werden 27 Formen geübt, die 54 Fähigkeiten vermitteln sollen. Werden diese 54 Fähigkeiten beidseitig geübt, so erhält man 108 Verfahren.

Es gibt auch eine lange Tai Chi Form aus dem Yang Stil, die ebenfalls mit der Zahl 108 bezeichnet wird.


Geschichte:

In China wurde die Kata Suparinpei unter anderem in den Stilen Longquan (Drachenstil), Huquan (Tigerstil), Meihuaquan (Pflaumenblütenstil) und Luohanquan (Arhat – Boxen) geübt. Den Weg von China nach Okinawa fand die Kata Suparinpei wahrscheinlich über Aragaki Seisho (1840 – 1920). Er war der erste Lehrer von Higashionna Kanryo ( 1853 – 1916 ) und lehrte den Kampfstil Luohanquan (Arhat – Boxen).

Miyagi Chojun ( 1888 – 1953 ), der Gründer des Goju Ryu Stils wiederum lernte die Suparinpei als zweite Kata von seinem Lehrer Higashionna Kanryo, nachdem er die Kata Sanchin gemeistert hatte.

Ursprünglich wurde die Kata Suparinpei in den drei Formen Dai, Chu und Sho geübt. Die heute geübte Variante ist die Sho Form.


Patenschaft:

Auf seiner ersten Japanreise mit Hanshi Fritz Nöpel 1997 lernte Jan Torborg die Suparinpei von Kyoshi Izumi, dem ältesten Schüler und Freund von Hanshi Tomoharu Kisaki. Nach dieser eindrucksvollen Erfahrung machte es sich Jan zur Aufgabe die Patenschaft für diese Kata zu übernehmen und sie weiter zu üben und zu vertiefen. Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg des Kata-Studiums waren mehrere Lehrstunden bei Sensei Eddy De Vos aus Belgien, mit dem bis heute eine besondere Freundschaft besteht.

2004 folgte dann ein 10wöchiger Aufenthalt in Tokyo während dessen Jan die große Chance bekam als letzter ausländischer Gast bei Hanshi Tadahiko Otsuka die Kata Suparinpei zu trainieren.

Heute erweitert Jan sein Wissen um die Kata bzgl. der Bunkai-Formen und lässt dabei auch Formen von Hanshi Patrick McCarthy (Schüler von Hanshi Otsuka) mit einfließen.

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