Karate-Club Seelze e.V.

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Kihon - Ido

Nach Meinung vieler Karateka ist Kihon - Ido doch nur die "leidige" Grundschule, das unangenehme "Bahnenlaufen" unter den strengen Blicken der Karate - Lehrer.
Ist das wirklich so ?  Und wenn nicht, was bedeutet dann eigentlich Kihon - Ido?

                                                        Kihon - Ido

                                                Was ist das eigentlich?

                                               ( verfasst von S. Korte )

Nach Meinung vieler Karateka ist Kihon - Ido doch nur die "leidige" Grundschule, das unangenehme "Bahnenlaufen" unter den strengen Blicken der Karate - Lehrer.

Ist das wirklich so ?  Und wenn nicht, was bedeutet dann eigentlich Kihon - Ido?

Betrachten wir zuerst einmal die Worte  - Kihon - Ido.
Ki   = Energie, vitale Kraft,
Hon   = Basis, Ursprung, Wurzel,
Ido  = aufeinanderfolgende Techniken ( Bewegungen )

Kihon - Ido bedeutet übersetzt also: in der Bewegung die Basis ( Grundtechniken ) mit Kraft ( Energie ) zu füllen.

Kihon - Ido ist die Grundlage für ein effektives und gesundheitsförderndes Karate!

Durch Kihon - Ido lernen wir:

  • die richtige Ausführung der Karate - Technik in der Bewegung
  • am Ende der Bewegung einen korrekten und sicheren Stand ( Dachi ) einzunehmen
  • das richtige Verhältnis von Entspannung ( in der Bewegung ) und Spannung ( am Ende der Technik ) zu finden
  • die Atmung mit der Bewegung und Technik in Einklang zu bringen und dadurch starkes Kime zu entwickeln

Außerdem bewirkt das Verharren und Bewegen in den zum Teil "übertrieben" tiefen Ständen  einen gesunden Muskelaufbau und sorgt für eine gute Kondition.

Ein ganz wichtiger und oft vergessener Aspekt bei den exakten Ausführungen der Kihon ( im Stand ) und Kihon - Ido ( in der Bewegung ) Techniken sind die positiven Eigenstimulationen der vitalen Punkte ( Atemi - Punkte ).

Einige Beispiele:

Age Uke
Bei der Rückziehbewegung trifft die Hand auf den dicksten Teil der Unterarmmuskulatur des steigenden Arms. Dabei treffen wir den Punkt - Shousanli - , das ist der Punkt 10 des Dickdarmmeridians. Er wirkt z.B. bei Bauchschmerzen, Schulterschmerzen und einigen Ellbogenerkrankungen.

Teisho
Durch das Abwinkeln der Hand wird der Punkt - Yangxi - , das ist Punkt 5 des Dickdarmmeridians, gedrückt. Man findet ihn auf der Handrückenseite des Gelenks in Daumennähe. Er wirkt z.B. bei Handgelenkserkrankungen, Kopfschmerzen und Augenerkrankungen.

Zenkutsu - Dachi
Bei korrekter Ausführung werden zwei Punkte stimuliert. Der erste heißt -  Chengfu -  , er ist der 36. Punkt des Blasenmeridians und liegt auf der Rückseite des Oberschenkels in der Gesäßfalte. Er wirkt z.B. bei Kreuzschmerzen und Ischiasbeschwerden.
Der zweite heißt - Jiexi -, er ist der 41. Punkt auf dem Magenmeridian und liegt vorn auf dem Fußgelenk. Durch die Streckung des hinteren Beines wird er gedrückt ( aber nur , wenn der Fuß des hinteren Beins nach vorn zeigt ! ). Er wirkt z.B. bei Schmerzen und Lähmungen der unteren Extremitäten.

Schließen der Faust
Beim richtigen Schließen der Faust und entsprechender Spannung drückt der Mittelfinger auf Punkt 8 des Herzbeutel - Meridians. Dieser Punkt heißt - Laogong - und befindet sich zwischen dem 1. und 2. Mittelhandknochen. Er wirkt z.B. bei Halsschmerzen, Erbrechen und Mundschleimhautentzündung.
Nach alter Vorstellung wird hier das Ki des Meridians gestärkt und fließt dann schneller und stärker. Laogong ist wichtig für die Ki - Übertragung beim Zuki.

Wir sehen also ganz deutlich, dass beim Kihon - Ido in erster Linie keine kämpferischen Aspekte im Vordergrund stehen, jedoch durch beständiges Üben der Einnahme korrekter Stände, durch saubere und schnelle Techniken, sowie durch starkes Kime die Grundlagen für erfolgreiches Kämpfen geschaffen werden.
   


 

 

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