Erste Hauptversammlung des Karate-Club Seelze nach zwei Jahren

Karate-Club steigert Mitgliederzahl trotz Corona

Letter „Diese Jahreshauptversammlung war mindestens so unterhaltsam wie ein Abend im Aegi“, freute sich KCS-Vorsitzender Thomas Keese am Ende der Veranstaltung, in der gleich zwei Corona-Jahre aufbereitet werden mussten. Entgegen der allgemeinen Entwicklung konnte sich der Verein gegen den allgemeinen Mitgliederschwund stemmen.

Thomas Begrüßung

Zählte der KCS vor Corona noch 312 Mitglieder, waren es Ende 2021 sogar 321 Karateka. Schlag auf Schlag präsentierte der Vorstand Aktionen, mit denen der Karate-Club Seelze (KCS) seine Mitglieder bei der Stange hielt.

Wenn das Wohnzimmer zum Dojo wird

„Wichtig war, dass wir während des Lockdowns unsere Mitglieder nie allein ließen“, betont Keese. Kaum hatte sich das gesellschaftliche in die Corona-Starre verabschiedet, startete der Karate-Club ein Online-Programm. Über E-Mail-Verteiler erhielten die Aktiven Trainings-Anleitungen, auf Facebook gab es Videos mit Basistechniken. Via Zoom landeten die Trainer mehrmals täglich in den Wohnzimmern der Mitglieder. Bei schweißtreibenden Online-Events wie dem chinesischen Neujahrsfest weinten die Muskeln. Gemeinsam wurde trainiert, gekämpft, gelacht.

Auch der Dachverband des deutschen Goju-Ryu Karate (GKD) nutzte die Seelzer Expertise und engagierte drei KCS-Trainer für bundesweite Online-Trainings.

Wachstum beim Nachwuchs

Bei den Seelzer Kindern ist Karate Trend-Sport – sobald ein neuer Einführungslehrgang startet, platzt die Sporthalle regelmäßig aus allen Nähten. Auch während der Corona-Krise sprengten die Neuanmeldungen alle Erwartungen. Kaum war Präsenz-Training möglich, strömten die Karate-Kids zum Freilufttraining und ins Dojo.

KCS-Sportwart und Trainer der Leistungsgruppe Andreas Christmann organisierte die Teilnahme an internationalen Online-Turnieren, bei denen die Seelzer Medaillen errangen. Im ersten großen Präsenz-Turnier unter strengen Corona-Auflagen wurde Steven Fener Niedersächsischer Landesmeister. „Trotzdem hat der Leistungs-Bereich unter der Pandemie gelitten. Ohne Wettkampf-Praxis fehlte vielen Jugendlichen die Motivation, sodass wir nach dem ersten Corona-Jahr einige Austritte verzeichnen mussten.“

Der Kick über den Tellerrand

Die zahlreichen hochgraduierten Trainer bewahren nicht nur die Traditionen und Formen des klassischen Karates. Unter der Ägide der KCS-Trainer Jan Torborg und Silvio Korte entstanden Zusatzangebote wie Kempo Arnis, einer kämpferischen Ergänzung zur Präzision des klassischen Goju-Ryu-Karate. Über die Jahre hinweg entwickelte das Kempo sich zum Mitgliedermagneten, der selbst unter Corona-Bedingungen kaum an Anziehungskraft verlor. In Deutschland gilt Seelze als ein Zentrum für diese realistische Form der Selbstverteidigung. Darüber hinaus ist der KCS offizieller Deutschland-Stützpunkt für Kyusho-Jitsu, einer nahezu wissenschaftlichen Kampfkunst, bei der Nervenpunkte gezielt aktiviert werden.

Höhepunkt 2021: die Schwarzgurt-Prüfung

„Eine gefühlte Ewigkeit mussten wir auf diesen Tag warten, Corona machte uns immer wieder einen Strich durch die Terminplanung. Im September 2021 konnten wir endlich unsere Dan-Prüfung durchführen“, freute sich Thomas Keese. 13 Prüflinge der bundesweit ausgeschriebenen Veranstaltung kamen aus Seelze, darunter sieben, die ihre Prüfung zum 6. Meistergrad ablegten.

 Dan Prüfung

„Auch für die kommenden Jahre hat sich der Vorstand noch viel vorgenommen, um den positiven Trend im Verein fortzusetzen“, versprach der Vorsitzende Thomas Keese.